25 Farbfotos

Die leise Auffrischung der FAZ.

FAZ-Feuilleton zum Klimawandel Visuelle Opulenz und Frankfurter Allgemeine Zeitung waren bislang nicht gerade Synonyme. Die Sonntagszeitung ist zwar gerade als eine der bestgestalteten Zeitungen der Welt prämiert worden, aber die Auffrischung der werktäglichen FAZ verläuft behutsam. Kein kompletter Relaunch mit Trommelwirbel (und Protestschreiben), stattdessen werden Teile erneuert, neue Seitengestaltungen probiert. Und mit einmaligen Sonderseiten lernen die Leser, die Farbrezeptoren ihrer Netzhaut zu trainieren. Etwa beim Feuilleton-Schwerpunkt zum Klimawandel (Ausgabe vom 2.3.2007), mit 25 farbigen Fotos auf einer Doppelseite.

Nicht wiederzuerkennen

Neue Rechtschreibung bei der FAZ.

Was müssen einige FAZ-Leser am Dienstag beim Blick auf die Titelseite leiden. Ein paarmal Doppel-S nach kurzem Vokal (dass, muss, schloss, selbstbewusst, Russland, Schuss, Prozess, Anlass, hässlich), einmal Getrenntschreibung (Erfolg versprechende), zweimal Großschreibung (im Kleinen wie im Großen, im Großen und Ganzen).

(Für die Umgewöhnungsphase hier noch ein paar Eszett zum Ausschneiden.)

486 kleine Eszett

Originell

Aufregende FAZ-Überschriften.

FAZ-Aufmacher, Montag, 11. Dezember:

Polonium-Spuren in Hamburg

FAZ-Aufmacher, Dienstag, 12. Dezember:

Neue Polonium-Spuren in Hamburg

Nachtrag: In späteren Ausgaben nur an zweiter Stelle auf Seite eins — verdrängt von den EU-Verhandlungen mit der Türkei.

Doomsday

FAZ weiht Menschheit dem Untergang.

Wenn die nanorobotischen Herrscher des 45. Jahrhunderts nachvollziehen, warum ausgerechnet am 1. Januar 2007 die menschliche Zivilisation von einem Tag auf den anderen zerstört wurde, werden sie früher oder später auf dieses wichtige präapokalyptische Indiz stoßen:

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Luft nach oben

FAZ-Beilage Bilder und Zeiten ist zurück.

Ende 2001 trauerte Netzeitungs-Chef Michael Maier um die FAZ-Tiefdruckbeilage „Bilder und Zeiten“. Mit der Einstellung gehe das Schönste verloren, was der Zeitungsmarkt zu bieten habe, schrieb Maier in der Zeit: „Die Redakteure wissen mehr, als sie schreiben – heute eine Seltenheit.“

„Bilder und Zeiten“ ist seit heute vergangener Woche zurück, nicht in Schwarzweiß und im Kupfertiefdruck, sondern durchgehend farbig. Ein Bindeglied zwischen FAZ und FAS soll die Samstagsbeilage sein, schreibt der Verlag und verspricht viel: Die Redaktion „räumt großen, aufwendigen Reportagen und Recherchen zu Themen aus den Bereichen Kultur und Literatur, Lifestyle, Gesellschaft und Mode viel Platz ein und will ihren Lesern eine Wochenend-Lektüre bieten, die viel Information bietet und gleichzeitig Vergnügen macht“. (Nicht so viel Vergnügen macht indes die abgedruckte URL www.faz.net/bilderundzeiten: „Die angeforderte Seite wurde nicht gefunden“.)

Bilder und Zeiten

Themen, Bilder und Aufmachung der ersten zweiten Ausgabe haben mich allerdings noch nicht begeistert. Für den FAZ-Stellenmarkt „Beruf und Chance“ war diese Optik zwar eine enorme Aufwertung. Für „Bilder und Zeiten“ gibt es aber noch Luft nach oben.

Nachtrag: Sven Oelsner legt kräftig nach und bezeichnet die Neuauflage bei medienrauschen als Zombie. Und die Webadresse ist immer noch tot.