Infofreiheit in Hamburg

Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung am 12.8.

Am Donnerstag, dem 12.8., veranstaltet die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung in Hamburg eine Diskussionsrunde unter dem Titel „Ein Informationsfreiheitsgesetz für Hamburg!“ Vorherige Anmeldung ist anscheinend Pflicht, die Teilnahme kostenlos. (Via Metablocker.)

Dazu früher bei Wortfeld:
Unterschreiben für Infofreiheit (11.06.2004)
Austern, Rau, Infofreiheit und Konzernkampagnen (05.06.2004)

Unterschreiben für Infofreiheit!

Aktion für ein Informationsfreiheitsgesetz des Bundes.

pro-information.jpg Wie angekündigt sammelt eine Reihe von Organisationen ab jetzt bei pro-information.de Unterschriften für ein Informationsfreiheitsgesetz auf Bundesebene (via Metablocker). Aus der Pressemitteilung: „Ziel ist es, bis zum Herbst 2004 mindestens 50.000 Unterstützer für die Kampagne zu gewinnen.“ Von einem Bundes-IFG, das seinen Namen wert ist, hat jeder Journalist, jeder Blogger, jeder Bürger Vorteile.

Austern, Rau, Infofreiheit und Konzernkampagnen

Ein paar Notizen vom Jahrestreffen des Netzwerks Recherche.

Ein paar Notizen vom Samstag beim 3. Jahrestreffen des Netzwerks Recherche auf dem NDR-Gelände in Hamburg-Lokstedt (bei dem ich sehr viele nette Leute wiedergesehen habe!):

Die Verschlossene Auster, der Preis des Netzwerks für Intransparenz und Kooperationsverweigerung gegenüber den Medien, geht 2004 an die HypoVereinsbank. Das Kreditinstitut erhielt den wenig begehrten Preis stellvertretend für 29 der 30 Unternehmen im DAX, die bei ihren Hauptversammlungen die Berichterstattung einschränken. Bild- und Tonaufnahmen sind nur von den Vorstandreden gestattet, nicht bei den Nachfragen und Anmerkungen der Aktionäre. Die löbliche Ausnahme ist übrigens Adidas-Salomon.

Der Bundespräsident hat eine Rede gehalten (und viele Anekdoten erzählt).

Spannend und viel zu wenig bekannt sind die Bemühungen um ein Informationsfreiheitsgesetz (IFG) des Bundes. Mehrere Organisationen (nr, DJU, DJV, HU, TI) haben im April einen eigenen Entwurf dafür vorgelegt, entsprechende Ländergesetze gibt es bereits in Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und NRW – und natürlich im Ausland. Jörg Tauss, der medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, versprach, der rot-grüne Gesetzentwurf zum IFG werde bis zur Sommerpause in trockenen Tüchern sein. Derzeit treffe sich die Arbeitsgruppe jeden Donnerstag um 8 Uhr morgens. Ein IFG des Bundes stand bereits 1998 im Koalitionsvertrag. Bald wollen die Organisationen übrigens mit einer Unterschriftenaktion für zusätzlichen Druck sorgen.

Christoph Keese, bis vor kurzem FTD-Chef und jetzt bei der Welt am Sonntag, hat vom „Ende der Konzernkampagnen“ gesprochen. Die Zeit, in der beispielsweise alle Axel-Springer-Blätter aus allen Rohren schießen, soll demnach vorbei sein. Als Gründe für diese These gibt Keese zum einen das Wachstum der Medienkonzerne an: Gruner & Jahr ist beispielsweise längst mehr als das „Stern“-Verlagshaus, Springer mehr als „Bild“. Zum anderen orientieren sich die Medienkonzerne am Kapitalmarkt statt an Verlegerpersönlichkeiten. Damit wächst ihr Interesse an Profitabilität, und stärkerer Binnenpluralismus ermöglicht es, mehr Marktsegmente abzudecken. Ein interessanter Gedanke.

Mehr dazu von Fiete Stegers bei tagesschau.de: Journalisten fragen nach dem Preis der Wahrheit