Aus dem Briefkasten

Kein Dekostoff für ein Chemnitzer Gardinenatelier.

Ein Chemnitzer Gardinenatelier hat über das Feedbackformular meiner Homepage kommentarlos 4,50 Meter Dekostoff Conga 1462957 in der Farbe 8900 bestellt. Das gibt’s aber nicht bei mir, sondern — wie eine Google-Suche ergibt — beim schwedischen Anbieter Ludvig Svensson. Doch auch dort wird man Bestellungen vermutlich nicht durch das Feedbackformular entgegennehmen. Das alles wollte ich dem Gardinenatelier eigentlich per E-Mail erklären, aber der Anfang der Mailadresse hätte mich stutzig machen sollen: www.gardinenatelieranke@xxxxxxx? Kein Conga für Chemnitz.

Per Spam-Mail wird mir ein tolles Angebot gemacht: Database of URLs of ALL websites (1.9 million) listed on the Google.com directory is on sale! Ich bin begeistert, lehne aber dankend ab. Die Daten stehen bereits kostenlos im Netz.

RegTP statt DENIC? Feedback!

Die CDU/CSU-Internetsprecherin reagiert auf den Formbrief.

55-Cent-Briefmarke
Neues in Sachen Domainregulierung: Jan Kretschmer hat seinen Brief an Martina Krogmann, die Internet-Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion geschickt. Jetzt hat er Post bekommen:

Kurzzusammenfassung:
„Problem bekannt — nach letzten Entwurf des BM für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) nochmals verschärft — eindeutige Aussprache für die Regulierung durch RegTP — unionsregierte Ländern kümmern sich mittels Arbeitsgruppe „Telekommunikation“ um die Sache — wir bleiben in Kontakt“

Offensichtlich müssen noch mehr Abgeordnete von den Internetnutzern und Domaininhabern hören, dass sie „.de“ nicht in die Hand einer Behörde geben wollen. 55 Cent fürs deutsche Netz!

Wildcards nach Washington

ICANNs Sicherheitskomitee trifft sich zu einer Sondersitzung in der US-Hauptstadt.

Jetzt wird’s spannend: ICANNs Komitee für Sicherheit und Stabilität (SecSAC) hat eine öffentliche Sondersitzung zum Thema VeriSign-Wildcards angesetzt. Das Komitee hatte sich bereits kritisch über VeriSigns Unternehmung geäußert, alle unregistrierten .com- und .net-Domains auf eigene Seiten umzuleiten. Erstaunlich ist vor allem der Ort: The Center for Strategic and International Studies, 1800 K Street NW, Washington, DC 20006. Das CSIS ist ein hochkarätiger Thinktank, der sich vor allem mit außenpolitischen Fragen beschäftigt. Die K Street ist in der Hauptstadt die Straße der Lobbyisten, die der HBO-Fernsehserie ihren Namen gegeben hat. Das Thema Wildcards wird der US-Politik also im Wortsinne nähergebracht. Nachdem der US-Kongress durch Anhörungen vielfach Druck auf ICANN ausgeübt hat, sieht dies wie ein Versuch aus, es einmal umgekehrt zu probieren.

Update: BIND-Entwickler Paul Vixie lässt den Druck steigen. „Für ICANN heißt es jetzt alles oder nichts“, zitiert ihn Heise Online. Vixie ist eines von 20 Mitgliedern des ICANN-Sicherheitskomitees.

Weltgipfelstreit

Die WSIS Prepcom-3 ist sich an entscheidenden Stellen uneins.

Von der Vorbereitungskonferenz zum Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS) berichten Wolfgang Kleinwächter (NGO-Beobachter) und Monika Ermert. Offenbar sind die Differenzen auch nach zwei Vorbereitungstreffen, drei offiziellen Vorbereitungskonferenzen und fünf regionalen Konferenzen so groß, dass eine weitere Konferenz im November notwendig wird. In der Praxis bedeutet das, dass einige NGO-Vertreter, aber auch Vertreter einiger ärmerer Staaten zur entscheidenden Runde nicht oder nur in reduzierter Besetzung anreisen können. Die Frage, wie zentrale Netzressourcen künftig verwaltet werden sollen, scheint immer noch höchst umstritten zu sein: Im aktuellen Entwurf des Aktionsplans finden sich alternative Textpassagen zum ITU-ICANN-Dilemma.

On Tour

Kein Strom in Rom.

14.8. New York/Detroit/Toronto (50 million)
28.8. London (0,5 million)
23.9. Copenhagen/Gothenburg/Malmö (2 million)
28.9. Rome/Milan/Turin/Naples (57 million)
Blackout — coming soon to your national grid… and quite sure to win a coveted award at the end of the year.