Gemischtes

Meme, Klickzahlen, Lächelzettel, Überschriften.

Yeaahh! in den Tagesthemen

Frankfurter Allgemeine, Süddeutsche und jetzt auch noch die Tagesthemen: Damit ist die Formulierung „und alle so: yeaahh!“ wohl für die absehbare Zeit verboten.

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Ich hatte noch gar nicht bemerkt, dass die Nutzungszahlen (Visits und PI) der ARD-Onlineangebote jetzt im Netz zu finden sind.

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Warum man niemanden von schräg hinten auf den Zettel gucken lassen sollte, während man sich auf ein Fernsehduell vorbereitet, zeigt dieses Foto: Ralf Stegner hat sich nur zur Sicherheit aufgeschrieben, dass er lächeln sollte.

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Die Überschriften sind hier jetzt schöner, oder? Die Schrift ist Jos Buivengas Fontin Sans Small Caps aus dem Hause exljbris, eingebaut mittels @font-face.

Medienlandschaften

Film-, TV-, Buch- und Musik-Landkarten.

Würde man Filme auf einer Landkarte platzieren, welcher wäre in wessen Nähe? „Für eine Handvoll Dollar“ und „Für ein paar Dollar mehr“ lägen natürlich nah beieinander, „Die Braut, die sich nicht traut“ und „Wedding Planner“ wären vermutlich Nachbarn. Aber der Neuaufguss von „Shaft“ neben der Dr.-Seuss-Verfilmung „The Cat in the Hat“?

Ausschnitt aus Yifan Hus Movie Map

Die Movie Map von Yifan Hu ist ein Nebenprodukt des Netflix Prize, mit dem der DVD-Onlineverleiher seinen Empfehlungsmechanismus verbessern will. Die Karte basiert auf genau solchen Empfehlungen, die Netflix-Nutzer bekommen.

Nicht nur Filme, sondern auch amerikanisches Fernsehen, Musik (via last.fm) und Bücher (amazon.com-Empfehlungen) haben Emden Gansner, Yifan Hu, Stephen Kobourov und Chris Volinsky in Karten verwandelt. Mehr zum Hintergrund und weitere Karten auf Yifan Hus Webseite bei AT&T Labs.

(Und das war wirklich noch nicht bei Boing Boing?)

Teure Kugeln

Guardian-Infografik zu britischen Staatsausgaben.

Guardian-Infografik zum Haushalt

Der Guardian hat sich ein wichtiges, aber sehr trockenes Thema genommen und es formidabel in eine Infografik umgesetzt: Where your money goes: the definitive atlas of UK government spending. Die Grafik zeigt, welche Ministerien und nachgeordneten Behörden wie viel Geld ausgegeben haben. Daraus wird im gedruckten Guardian eine wunderschöne Doppelseite, im Netz eine leichtgängige Flash-Grafik mit erklärender Audio-Tour.
Dazu gibt es für Ausdrucker ein PDF-Dokument zum Download und für Weiterforscher eine Google-Tabelle für eigene Berechnungen.

Zeitung als Zugang

Dirk von Gehlens Krisen-Thesen.

Eine Zeitung ist mehr als die Summe ihrer Artikel — jetzt.de-Redaktionsleiter Dirk von Gehlen hat darüber nachgedacht, wie dieses Mehr auch oder erst recht ins Netz gelangen kann. Dass sich Nachdenken darüber auch finanziell lohnen kann, finde ich (als zahlender Premium-Nutzer von Flickr und Vimeo) äußerst plausibel.

Valgdagen

Wahltag in Norwegen.

Die norwegische Medienaufsicht (Medietilsynet) überwacht am heutigen Wahltag, dass vor 21 Uhr keine Umfragedaten veröffentlicht werden — bis zu 230.000 Euro Strafe drohen Sendern, Zeitungen und Onlineanbietern. Laut NRK gilt das Verbot, Umfragen am Wahltag zu veröffentlichen, zwar auch für Privatpersonen. Die hohen Strafgelder drohen aber nur Unternehmen — mal sehen, ob die Daten nicht doch auf Twitter auftauchen.

(Nachtrag: Beim Herumstöbern habe ich nichts gefunden; falls es vorab veröffentlichte Exit Polls gab, haben die sich offenbar nicht weiter verbreitet.)

Wahl-o-mat, Faktencheck und Programmvergleich gibt es natürlich auch in Norwegen. Bei sieben Parteien im Parlament bietet sich aber auch ein Koalitionssimulator an, mit dem Nutzer eine Regierung per Drag & Drop zusammenstellen können. Deutlich interessanter wäre der allerdings, würde man auch etwas zu Wahrscheinlichkeiten und Hindernissen erfahren.

Einmalig ist vermutlich die Verknüpfung der in Norwegen öffentlichen Steuerlisten mit den Wahlkreis-Kandidaturen: Dagbladet bietet so eine Kandidaten-Datenbank mit Angaben zu Einkommen und Vermögen der Politiker. Und eine norwegische TV-Debatte zum Thema Kriminalitätsbekämpfung war offenbar spannender als das deutsche Fernsehduell: NRK hatte die Politiker dazu in ein Hochsicherheitsgefängnis eingeladen. Das Publikum bestand aus Insassen und Wärtern, einer der Häftlinge diskutierte auf dem Podium mit.