Spotspotting

Ein paar Klassiker der US-Wahlwerbung.

Beim Anschauen des neuen Obama-Videos Signs of Hope & Change (zu Fake Empire von The National) über und an Wahlkampf-Fernsehspots gedacht. Zum Beispiel Ronald Reagans „Bear“:


(Direktlink)

John F. Kennedy 1960: Kennedy
Lyndon B. Johnson 1964: Daisy (Wikipedia, SlateV)
Lyndon B. Johnson 1964: Telephone Hotline
Ronald Reagan 1984: Prouder, Stronger, Better / Morning in America (Wikipedia)
Ronald Reagan 1984: Bear (Wikipedia)
Bill Clinton 1992: Hope
George W. Bush 2004: Wolves
Barack Obama 2007: What If
Hillary Clinton 2008: It’s 3 a.m. (USA Erklärt)

Noch nicht genug? The Living Room Candidate, 4President.tv, Slate: Damned Spot (Archiv 2000-2007).

Und in Deutschland:

SPD 1957: Plisch und Plemm
CDU 1957: Keine Experimente
SPD 1972: Willy Brandt muss Kanzler bleiben
Grüne 1980: Opa, warum sind die Fische tot?
CDU 1983: Das ist Hans
CDU 1984: Eine Hand für Europa
Grüne 1987: Der Löffel
SPD 1994: Rudolf Scharping, Lahnstein
CDU 1994: Sicher in die Zukunft
SPD 1994: Die Troika
SPD 1998: Schröder / Jever

Nur ein Mittel

NYTimes.com-Chefin Schiller über Onlinevideo.

Vivian Schiller ist seit 2006 Geschäftsführerin von NYTimes.com, davor war sie beim Turner-Medienkonzern, unter anderem bei CNN Productions, wechselte dann zum Discovery Times Channel, bevor sie das New-York-Times-Onlineangebot übernahm. Kurz gesagt: viel Fernseherfahrung.

In einem kurzen Interview-Clip von BeetTV hat sie schon im Dezember 2007 erzählt, wie sehr sich Fernsehen und Onlinevideo unterscheiden. Jetzt hat sie sich bei NYTimes.com einigen Leserfragen gestellt. Unter anderem zu den Unterschieden zwischen Fernsehen und Online:

Probably because of my television background, I did believe at first that video should be front and center to our online future. But I’ve come to believe it is but one means of journalistic expression among many. I’m a fan of our videos, which are produced for the Web (not repurposed TV) and strike me as authentic and original, but they are just one means to tell a story.

Und über das Ende des Bezahldienstes für bestimmte Premiuminhalte (TimesSelect):

We came to believe that charging for content would deter audience growth in the long term. And that in turn would suppress the growth of our ad revenue, which we projected to increase at a far greater rate than our TimesSelect income. (…) And I’m happy to report that so far, so good. Our audience has increased more than 40 percent in one year.

So'n Mist!

Punktabzug für die Chrome-Übersetzer.

Wer ist denn nur auf die Idee gekommen, dass Sad Tab (das abstürzende Fenster im neuen Google-Browser Chrome und ein enger Verwandter von Sad Mac) sich mit den Worten „So’n Mist!“ meldet? Da braucht Twitters Fail Whale ja noch nicht um seinen Status zu fürchten. (Im Original sagt Sad Tab übrigens Aw, Snap!)

(Rechts im Bild ist übrigens der Incognito-Mann zu sehen, in seinem… weißen Trenchcoat?)

Eine halbe Stunde später: Alles läuft, und zwar schnell und schön. Aber die Omnibox, die neue kombinierte Such- und Addressleiste, will noch nicht recht. Wenn ich eine Twitter-Suche starten möchte, gebe ich twitter ein. Der Chrome-Vorschlag: Google nach twitter durchsuchen. Erst wenn ich search.twitter.com eingebe, bekomme ich die Twitter-Suche. Die Lösung: Auf die Leiste rechtsklicken, Suchmaschinen bearbeiten… auswählen und andere Suchkürzel festlegen, zum Beispiel tw.

Und schließlich zurück zu Firefox. Chrome ist schnell und enthält ein paar sehr gute Ideen. Da es Open-Source-Software ist, wird — hoffe ich jedenfalls — in absehbarer Zeit eine datenschutzgerechte Variante ohne „eindeutige Anwendungsnummer“ und Nabelschnur zu Google entstehen. (Keine Sorge, das war es jetzt erst einmal mit Google-Chrome-Blogeinträgen, liebe Mac- und Linux-Nutzer.)

Netzchrom

Noch mehr Google, schon wieder.

In The Meaning of Liff hat Douglas Adams uns ein paar Wörter für Gegen- und Zustände gegeben, für die es bislang an Wörtern mangelte.

Hat jemand ein Wort übrig für das flaue Gefühl, dass man bald eine weitere Google-Erfindung tagein, tagaus benutzen wird, obwohl man eigentlich selbst weiß, dass nicht eine einzige Firma das Universum regieren sollte?

Aber wenn sie es doch so elegant macht!

(Um schnell noch den Medienbezug herzustellen: Was für ein Trauerspiel! Anfang Juli schreiben alle über den Start des nichtsnutzigen Google Lively und vergleichen es blödsinnigerweise mit Second Life. Jetzt kommt eine wirkliche Sensation aus Mountain View, aber stundenlang meldet es niemand — einzige Ausnahme ist bislang Golem.de. War die Ankündigung in Comicform zu ungewöhnlich? Oder sind alle Journalisten bei der Ifa? Oder liest niemand mehr Spreeblick?)

Logos von MSIE, Firefox und Chrome vor Netscape-Hintergrund