Fordern und fordern

Wie sich die Arbeitsagentur anfühlt.

Zu Schulzeiten hatte ich ein einziges Mal mit dem Arbeitsamt zu tun — ein Ausflug zum Berufsinformationszentrum — und ich hoffe, es bleibt dabei. Nur aus dem Bekanntenkreis und nur aus jüngster Zeit:

  • Da wäre die eine, die unsinnige Kurse belegen und sich dann von ihrer Arbeitsagentur erzählen lassen musste, sie sei sich als Akademikerin wohl zu fein für Imbissbuden-Jobs. (Inzwischen hat sie eine fantastische Stelle gefunden, ohne Zutun der Arbeitsagentur.)
  • Da wäre der eine, dem die Arbeitsagentur durch Fehlleistungen die Möglichkeit von Existenzgründer-Unterstützung genommen hat. (Inzwischen hat er sich selbstständig gemacht, ohne Zutun der Arbeitsagentur.)

Und falls Ihr mich systematisch fertig machen wollt, könnt Ihr jetzt damit aufhören. Ich bin am Ende, Ihr habts geschafft. Ich kann nachts nicht mehr schlafen, ich hab Druck auf dem Magen, wenn ich an Euch denke und gelegentlich ein Pfeifen in den Ohren, das mir Angst macht. Ich mag nicht mehr. Lasst mich endlich in Ruhe.

(Und auch sie wird das trotz Arbeitsagentur schaffen. Aber was für ein unglaublicher Umgang mit Menschen.)

8 Kommentare

  • Der Umgang mit so genannten Kunden bei DER AGENTUR ist mir aus schmerzhafter Erfahrung bekannt. Mein persönlciher Eindruck ist mittlerweile der, dass es die AfA nur gibt, damit nicht noch mehr Menschen arbeitslos sind. Echte Hilfe kann man von dort jedenfalls nicht bekommen und sollte man auch nicht erwarten.

  • Da kann man ja nu hoffen nie arbeitslos zu werden. War auch mal da, Ferienjob. Die haben mir dann was angeboten, sollte ne Internetseite für einen Friseur machen. Ich ruf da an und die wissen von nichts, haben seit fünf Jahren eine Seite und mit dem Arbeitsamt nichts zu tun. Ich ruf meine Beraterin an, vergleiche die Daten, stimmt alles, nur die Agentur, bei der stimmt so nix.

  • ich kenne das aus eigener erfahrung. mein berater beim amt war auch arbeitslos und wurde durch eine umschulung vom lehrer zum berater gemacht. man hat ihm angesehen, dass das alles sehr furchtbar für ihn ist. zum schluss tat er mir leid.

  • Ins Berufsinformationszentrum haben sie mich während meiner Schulzeit auch mal geschleift. Dort gab mir ein Computer nach der langwierigen Eingabe eines Interessenprofils den Tipp, doch am besten Tankwart zu werden. Worauf ich den Entschluss fasste, mich dort nie wieder blicken zu lassen.

  • Ein Glück. Sonst müssten wir heute das hier lesen:
    Buchtitel Fuel, Wash and Cash

  • Brief an die Leser in der Titanic vom 13.12.2006

    Prima, Bundesagentur für Arbeit, Hamburg!

    Auf Jungakademiker bist Du voll eingestellt. Kennst deren Sorgen, Nöte und Qualifikationen wie Deine Aktentasche. Eine arbeitssuchende Uni-Absolventin wurde deshalb von einem Deiner Sachbearbeiter engagiert in die Datenbank eingespeist. Sie: »Lena Klein, M.A.« Er: »Ah! Mit Abschluß!«

    Sehr lustig. Was läßt Du denn Deine Leute in die Tasten hauen, wenn ein Dipl. oder Dr. kommt? »Ah, Diplomat«? »Ah, Drückeberger«? Und kennst Du auch schon die superneuen Abschlüsse BA und MA: »bald arbeitslos« und »mittelfristig arbeitslos«?

    Deine Altakademiker auf der

    Titanic

Antworten abbrechen