Blogs als Standard
Zeitungs-Websites im Ländervergleich.
Die Bivings Group hat die Websites der 100 auflagenstärksten US-Zeitungen untersucht: 80 haben Journalisten-Blogs (davon 63 mit Kommentaren), 61 haben Videos auf den Seiten, 76 haben RSS-Feeds. (Die Details der Studie stehen in einer PDF-Datei, die aber leider gerade nicht erreichbar ist.)
Und andere machen mit:
Luca Conti hat 50 italienische Zeitungen untersucht, davon 19 mit Registrierung. 12 haben Foren, 8 haben Journalisten-Blogs, bei keiner können Leser die Artikel kommentieren. 3 bieten Podcasts an, 8 haben Videos auf den Seiten. 13 haben RSS-Feeds.
Robin Hamman hat die 11 führenden britischen Zeitungen untersucht, davon 8 mit Registrierung. 7 haben Foren, 6 haben Journalisten-Blogs (davon 4 mit Kommentaren), bei 4 können Leser die Artikel kommentieren. 4 bieten Podcasts an, 3 haben Videos auf den Seiten, 9 haben RSS-Feeds.
Einen unsystematischen Blick habe ich ja auch schon mal darauf geworfen — hat jemand die Zeit, das gründlich für die deutschen Zeitungen zu machen?
Nachtrag: Okay, okay. Machen wir mal ein Experiment, nämlich einen Wiki-Eintrag mit den Kriterien und 101 deutschen Zeitungen. Wer mag, kann sich ein, zwei Zeitungen herauspicken und die untersuchen — wie das geht, steht auf der Seite. Wenn genügend Einträge zusammengekommen sind, werte ich das gern aus.
Zwischenstand: Großartig – das erste Drittel ist schon geschafft die Hälfte ist untersucht!
21 Kommentare
sagemal, ich wollte mir gerade mal meine heimredaktion vornehmen, hat zwar einen „anzeiger“ im namen, ist aber eine vollwertige tageszeitung… wieso ist der ostholsteiner nicht mit drauf? woher hast du deine übersicht?
gruß marco
@Marco: Nicht böse sein, aber bei einer Auflage von 7.437 Exemplaren (IVW 2/06) müssten fairerweise noch hunderte anderer Zeitungen ebenfalls auf die Liste. (Außerdem ist der Webauftritt des Ostholsteiner Anzeigers doch vermutlich so aufgebaut wie der des Flensburger Tageblatts? Den gibt es in der Liste.) Ich habe mich an die bekannte Zeitungsstatistik von Walter Schütz gehalten, was die Eigenständigkeit von Zeitungen angeht. Bei der Auflage sollte die Grenze bei etwa 50.000 Exemplaren liegen; da die Statistik von 2005 ist, vermutlich sogar noch drunter.
hammer, als ich da noch gearbeitet hatte, waren das mal deutlich mehr… tja, kommt davon, wenn die mich gehen lassen 😉
und ja, das angebot ähnelt – danke für die erläuterung.
Soso, scheint ja jetzt langsam an dem Punkt zu sein, an dem man sich krampfhaft die Lückenschließungen vornehmen müsste. 😉 Kann ich – nach dem Besuch bei der Aachener Zeitung – nur empfehlen, da wundert man sich, was so alles im Netz für Uraltkonzepte rumschwirren…
Ich würd die Sachen am Ende versuchen zu quantifizieren — wohl einfach nur 0/1-kodiert. Jemand Interesse daran mitzumachen?
Sicherlich keineswegs webzwonullig, würde die wunderbare Infodatenbank aber noch nützlicher machen:
– Eine Rubrik: Epaper ja/nein/Preis
– Eine Rubrik, über welchen Datenbank-Anbieter das Printmedium verfügbar ist (Genios, Lexis-Nexis,…)
FHerbel: die Datenbankverfügbarkeit ist zwar nett und nicht unwichtig.. Aber sie hat mit den Webauftritten nichts zu tun – genausowenig wie die Anzahl der Kaffeemaschinen in Printredaktionen… 🙂