Wahre Größe
Pressekonzentration in Deutschland.
Axel Springer, WAZ-Gruppe, Stuttgarter Zeitung/Rheinpfalz/Südwest Presse, Ippen-Gruppe und DuMont Schauberg — diese fünf Verlagsgruppen decken 97,3 Prozent des deutschen Kauf-Tageszeitungsmarktes (also ohne Tageszeitungs-Abos) ab.
Der Artikel des Medienwissenschaftlers Horst Röper über die Konzentration der deutschen Tagespresse im 1. Quartal 2006 steckt voller solcher Datenschätze. Dabei schaut er sich vor allem die zehn größten Verlagsgruppen an, aber auch die Entwicklung der Tagespresse insgesamt, neue Konzepte, Gratiszeitungen und E-Paper. In der Zeitschrift Media Perspektiven ist Röper übrigens Dauer-Autor zum Thema Medienkonzentration. Ähnlich faktengesättigt sind seine Medienmulti-Analysen — im aktuellen Teil 1 geht es um ProSiebenSat1 und Axel Springer, im Teil 2 um Bertelsmann, RTL, Gruner + Jahr, Burda, WAZ, Holtzbrinck und Bauer.
(Disclaimer: Die medienwissenschaftliche und medienpolitische Fachzeitschrift Media Perspektiven wird von den ARD-Werbegesellschaften herausgegeben. Der NDR ist mein Arbeitgeber.)
5 Kommentare
Habt Ihr das mit den 97,3 Prozent „Kaufzeitungen“ eigentlich richtig verstanden? Als Kaufzeitungen bezeichnet man nur jene Blätter, die gar nicht im Abo zu haben sind – in der Regel ist damit nur die Boulevardpresse (Bild & Co) gemeint. Wenn ich also eine FAZ am Kiosk kaufe, habe ich keine Kaufzeitung erstanden. Und das sich die Boulevardpresse in der Hand von fünf Verlagsgruppen befindet, ist so bemerkrenswert auch wieder nicht. Es gibt ja (zum Glück) nicht viele solcher Blätter.
@Stefan: Naja, zwischen einem Viertel und einem Fünftel des Tageszeitungsmarktes etwa. Aber Du hast natürlich Recht, dass der Konzentrationsgrad im übrigen Zeitungsmarkt nicht ganz so hoch ist: Dort sind wir laut Röper erst (?) bei 55,7 Prozent Marktanteil für die zehn größen Gruppen.
Danke für den Hinweis!