Photonenpumpe?

Ein Blödsinnsbegriff für LED-Minilampen.

Ich habe den Verdacht, irgendwer mit naturwissenschaftlichem Basiswissen hat mal eine kleine LED-Taschenlampe spaßeshalber als Photonenpumpe bezeichnet. Schließlich gibt es ja auch die Protonenpumpe (und Protonenpumpenhemmer gegen Magengeschwüre). Zudem habe ich den Verdacht, irgendwer ohne naturwissenschaftliches Basiswissen hat angenommen, „Photonenpumpe“ sei die korrekte Bezeichnung für die kleinen Lämpchen.

Das Ergebnis? Für ein Spiegel-Mini-Abo gibt es inzwischen Folgendes als kleines Dankeschön:
PHOTONENPUMPE TITAN - Neueste Photonentechnologie, besonders hell durch speziellen Reflektor, wasserdichtes und stoßfestes Gehäuse (aus Luftfahrtaluminium), mit Schlüsselring. Lieferung inkl. Batterien
(Gegen dieses Wort wäre ein Doppeleinsatz von Megawatt und Zwiebelfisch vonnöten, bevor sich das weiter ausbreitet.)

5 Kommentare

  • …in der Wikipedia passenderweise mit Gläserrücken und Rupert Sheldrake eingeordnet unter http://de.wikipedia.org/wiki/Kategorie:Pseudowissenschaft

  • „Photonenpumpe“ ist in diesem Fall ein Markenname für diese kleinen LED-Taschenlampen. (Siehe http://www.zweibrueder.com/produkte/ledschluesselleuchten/ledlenserseriev8/v8.html)

  • Vielen Dank für die Info, Stefan! Vielleicht besteht ja die Hoffnung, dass Zweibrüder sein Warenzeichen 30036990.5 so vehement verteidigt, dass er sich nicht als Gattungsbegriff durchsetzt. 🙂

  • In der Historie der Leuchtdioden-Entwicklung hatten die Tüftler aus dem Bergischen Lande für die Zeitspanne von Nanosekunden einmal global die Nase vorn.

    Ihre Diode leuchtete zum eigenen Erstaunen um Einiges schöner und auch heller als die damals üblichen LED-Funzelchen. Was lag näher, als die Erfindung zu vermarkten.

    Doch damit begann erst die eigentiche Arbeit. Am lingustischen Schraubstock musste nun ein Name zusammen gelötet werden, der das Lämpchen von den anderen Leuchtdioden unterscheidet.

    Photonen sind, frei nach Einstein, Lichtteilchen und diese werden in dem Gerät natürlich „produziert“.

    Die Erfinder waren sich an der bergischen Kaffeetafel schnell sicher. Nicht analog der Dröppelminna tröpfelten die Lichtteilchen wie ein Rinnsal aus ihrer LED-Lampe, nein, sie müssten gleichsam herausgumpt, gepresst, mit Lichtgeschwindigkeit heraus geschleudert werden.

    Sie waren sich sicher, dass nicht irgendeine undefinierbare Lichtteilchenquelle, sprich Photonenquelle, vor ihnen stand. Mindestens eine Art Ultrahochdruckpumpe müsse geheimnisvoll im Inneren ihrer Erfindung arbeiten.

    Die Begriffe Photonenpresse und Photonenschleuder wurden als zu laienhaft und zu gefährlich klingend abgelehnt. Photonenpumpe dagegen klang genügend high-technisch und geheimnisvoll zugleich.

    Ob die Photonenpumpe jemals zur Nobelpreisnomiminerung vorgeschlagen wurde ist unbekannt.

    Unter der Terminator-Linse betrachtet: Nichtsdetotrotz stellt die Firma sehr sauber verarbeitete Tachenlampen in sprichwörtlicher deutscher Qualitätsarbeit, in ansprechendem Design und im gehobenen Preissegment her.

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