Total retrodigital

Emerce: Fachverlag Springer vor einer Volldigitalisierung des Archivs.

Wenn ich diese niederländische Meldung richtig verstehe, will die Fachverlagsgruppe Springer für 15 Millionen Euro das Archiv von 1.250 wissenschaftlichen Zeitschriften vollständig digitalisieren — bis zurück ins Jahr 1886 (via EJC-Newsletter). Als Quelle gibt Emerce.nl Reuters an, ich bin allerdings nirgends anders fündig geworden.

Nachtrag: Tags darauf hat Springer eine Pressemitteilung herausgegeben: Ab Januar 2005 geht’s los, archiviert werden allerdings nur englischsprachige Zeitschriften. In Themenpaketen will der Verlag die Inhalte über SpringerLink zugänglich machen.

Joi Ito und ICANN

Das Nominierungskomitee stellt seine Kandidaten vor.

Joi Ito, in der Bloggerwelt bekannt für sein Engagement bei Technorati (und für Moblogging und Stealth Disco), will sich in die ICANN-Welt begeben: Er ist einer von drei Kandidaten des Nominierungskomitees für das ICANN-Direktorium. In seinem Blog erläutert unter dem Titel Why ICANN?, was ihn dazu getrieben hat. Der erste Kommentar von Michael Froomkin (ICANNwatch/Discourse.net): „Good luck. You’ll need it.“

All die Gründe, die Joi Ito aufführt, sind nicht völlig verkehrt, oder zumindest hätte ich sie für mein früheres Engagement auf dem Gebiet angeführt. Im Kern lässt sich die Verteidigung aber eindampfen auf traurige zwei Worte: kleineres Übel.

Senderlager

Beteiligungen im privaten Fernsehen.

Da es gerade Thema bei ZAPP war: Ausführliche Informationen über die Beteiligungsverhältnisse im privaten Fernsehen gibt es bei der Medienkonzentrationskommission KEK. Nicht nur zu den Sendern finden sich jeweils PDF-Dokumente, auch für die verschiedenen Lager hat die KEK Beteiligungsdiagramme. Beispiele:

  • Die Saban-Gruppe mit ProSieben, Sat.1, N24, Kabel 1, Neun Live
  • RTL Group mit RTL Television, VOX, n-tv, RTL II, Super RTL
  • Viacom mit MTV, MTV 2, VIVA, VIVA Plus

Facetten der Arbeit

Das Museum der Arbeit in Hamburg-Barmbek.

Wer sich für alte Maschinen, Druckereien, Handelskontore und Werkstätten interessiert, kommt im Museum der Arbeit direkt am Bahnhof Barmbek auf seine Kosten. Dass es eines der jüngsten Museen Hamburgs ist, ist deutlich zu merken: Es präsentiert die Inhalte abwechslungsreich und gut gestaltet, stellt Zusammenhänge her und lässt den Spieltrieb auch nicht zu kurz kommen. So kann der Besucher etwa die enigmatische Rechenmaschine Brunsviga selbst ausprobieren, auf alten Schreibmaschinen tippen und Botschaften im Mosse-Code (nein, nicht Morse!) entziffern.

Dazu gibt es bis zum 28.11. im 3. Stock überwältigende Fotografien asiatischer Megastädte zu sehen: Neon Tigers von Peter Bialobrzeski ist allein schon den Besuch wert. Museumscafé und -shop brauchen sich auch nicht zu verstecken, Audioguides sind im Eintritt inbegriffen, und draußen am Kanal gibt es zudem ein Stück Trude zu bewundern: Das ist der Bohrer, dem Hamburg die vierte Elbtunnelröhre verdankt.

Kleiner Mann im Ohr

Bush mit Empfänger im Ohr?

Aktuell originellste Verschwörungstheorie: Is Bush Wired fragt, ob George W. Bush über einen Empfänger im Ohr seine Antworten vorgeflüstert bekommt. Telepolis, bitte melden! Das ist doch eine würdige Antwort auf die inzwischen widerlegte Theorie, Kerry habe verbotenerweise Notizen zum Fernsehduell mitgebracht und aus der Tasche gezogen (es war ein schwarzer Schreiber, meint selbst Fox News).