Weblogs als asymmetrische Bedrohung?
Fontgate und die Folgen.
In einem sehr kriegerischen Beitrag über die Fontgate-Kontroverse hebt der Autor des rechten Weblogs Belmont Club am Ende hervor, dass die Gegner dem Sender CBS (der die Echtheit der Dokumente weiterhin standhaft verteidigt) in einer „asymmetrical configuration“ gegenüberstehen: „Baldly put, any Internet source can afford to be discredited by CBS but not vice versa.“
In der immer mal wieder leicht aufflackernden Debatte über „die Medien“ und „die Weblogs“ ist das ein interessanter Punkt. Der Stern hat mit einer einzigen Ausgabe für Jahre an Renommee verloren. Weblogs können im günstigsten Fall vorhandene Informationsstückchen (vor allem aus dem Internet selbst) zusammenpuzzeln, sich gegenseitig verlinken, zusammenfassen, ergänzen und kommentieren. Bei großen Blogosphären, wie denen der linken und rechten US-Politblogger, passiert das in einem erstaunlichen Tempo. Sie tragen viele kleine Fakten zusammen, ohne dass die meisten besondere Rücksicht auf ihr eigenes Renommee nehmen müssten. Bei solchen schnellen Schlagabtauschen stehen oft die am einfachsten (insbesondere im Netz) recherchierbaren Fakten im Vordergrund, mit der Gefahr, manchmal größere Zusammenhänge zu verdrängen.
Håkon Styri schreibt (auf Norwegisch) am Ende seiner Fontgate-Zusammenfassung: „Es ist auch interessant, darüber zu reflektieren, wie leicht es sein kann, Informationen zu finden, und wie schwierig es sein kann, Antworten zu finden.“
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