Hamburg im Juli vor 60 Jahren
Im Juli 1943 fanden die großen Luftangriffe auf Hamburg statt.
34.000 Tote und 125.000 Verletzte: die Schreckensbilanz der drei großen Luftangriffe auf Hamburg am 25., 28. und 30. Juli 1943. Das Foto zeigt, was damals vom Luftschutzbunker an der Hamburger Straße übrig geblieben ist. In der Nacht zum 30. Juni 1943 starben hier 370 Menschen. Heute mittag war die Kreuzung von einem Häuflein Neonazis mit einem Lautsprecherwagen blockiert, die dieses Thema für sich besetzen wollen.
Das Abendblatt hat am Samstag eine Serie „Hamburg im Feuersturm“ begonnen, die in zehn Teilen die Geschichte der Bombenangriffe beleuchtet. Der Anfang liest sich vielversprechend; eine Stadtkarte zeigt dabei die zerstörten Viertel. Nicht zuletzt werden die Angriffe historisch mit einer Zeitleiste eingeordnet, die mit dem deutschen Überfall auf Polen beginnt — ein Faktum, das bei der „Trauerdemo“ der Neonazis wohl verschwiegen wurde.
Was der Krieg neben den zahlreichen Opfern auch an kulturellen Verlusten bedeutet hat, zeigt eine kleine Ausstellung in der Hamburger Staatsbibliothek: Nach der „Operation Gomorrha“ blieb von der Bibliothek nur noch eine Wand stehen. Die letzte Ausstellungstafel erinnert an andere zerstörte Bibliotheken, von Warschau über Sarajewo bis Bagdad.