Machtwechsel in Spanien

Zapatero wird Ministerpräsident.

Eine erstaunliche Wahl in Spanien. Die konservative Volkspartei PP hat rund 700.000 Stimmen, also knapp sieben Prozent der Stimmen von 2000, verloren. Das ist für die PP aber ein Verlust von über 15 Prozent der Stimmenanteile, da die PSOE-Sozialdemokraten rund 3.000.000 Stimmen dazu gewonnen haben. Eine Wählerwanderungsbilanz habe ich leider bislang nirgends gesehen, aber es spricht einiges dafür, dass die PSOE aus dem Nichtwähler-Lager gewonnen hat: Diesmal stimmten rund 25,8 Millionen statt 23,3 Millionen gültig ab. Ob das überwiegend Protestwähler waren oder frühere PSOE-Anhänger, die durch die Terroranschläge und die Reaktion der PP-Regierung mobilisiert wurden, werden die gründlichen Analysen zeigen. Die großen Gewinner unter den kleineren Parteien sind offenbar die katalanischen Linksregionalisten der ERC — die Partei, deren Chef sich mit Vertretern der ETA-Führung in Frankreich getroffen hat (danach kam die ETA-Waffenruhe für Katalonien). Das deutete sich allerdings schon in den Umfragen vor den Anschlägen in Madrid an.