Momentaufnahme

Südossetien in der Wikipedia.

  • Das im Kaukasus gelegene Gebiet Südossetien (…) ist ein „stabilisiertes De-facto-Regime“, das völkerrechtlich jedoch Teil Georgiens ist.
  • Südossetien ist eine autonome Region Georgiens.
  • Südossetien (…) war ein autonomer Oblast [?] in Georgien in der Sowjetunion.
  • Südossetien (…) ist der Name des nordwestlichen Teils Georgiens.
  • Die Republik Südossetien (…) ist eine faktisch unabhängige Republik innerhalb Georgiens.
  • Republik Südossetien (…) ist der Name einer abtrünnigen Republik auf dem Gebiet der Republik Georgien.
  • Südossetien ist eine autonome Provinz Georgiens, überwiegend gebirgig und reich an Torrenten [?].
  • Südossetien (…) ist ein selbsterklärter Staat im Kaukasus.
  • Südossetien (..) ist eine Region im Südkaukasus, früher bezeichnet als Autonomer Oblast Südossetien innerhalb der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik, von dem ein Teil seit seiner Unabhängigkeitserklärung als Republik Südossetien während des ossetisch-georgischen Konflikts zu Beginn der 1990er-Jahre faktisch unabhängig von Georgien ist.
  • Südossetien (…) ist ein Ort in Georgien.
  • Südossetien (…) im Norden des Kaukasuslandes Georgien war in den Zeiten der früheren Sowjetunion eine autonome Präfektur der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik.
  • Die Republik Südossetien ist eine nicht anerkannte Republik, die rechtlich gesehen Teil Georgiens ist (in Form von Teilen vier unterschiedlicher Regionen), aber faktisch selbstverwaltet ist.
  • Südossetien ist eine Gegend im Kaukasus.

Zur Einordnung: Das ist jeweils nur der erste Satz des aktuellen Südossetien-Artikels in mehreren Sprachversionen der Wikipedia. In vielen Fällen wurde der Status im weiteren Verlauf des Artikels genauer erläutert. Die chinesische, japanische und russische Übersetzung stammen vom Babelfisch.

Wikis vor 1900

Freiwillige Helfer ermöglichten das OED.

Every day, librarians around the world turn to the Oxford English Dictionary (OED) as the definitive resource. This trusted authority, however, has a shocking secret — the venerable OED began life as a wiki. Well, sort of.

Bibliothekar Chris Harris, der das in einem Artikel über den Umgang mit der Wikipedia schreibt, hat Recht: Das von 1884 bis 1928 herausgegebene, wichtigste Wörterbuch der englischen Sprache begann mit einem Appell an die Englisch sprechende und lesende Öffentlichkeit „to read books and make extracts“ (Faksimile von 1879). Ein besonders wichtiger freiwilliger Helfer, der Zitatzettel für das Wörterbuch sammelte, war übrigens William Chester Minor, Insasse des psychiatrischen Hochsicherheits-Krankenhauses Broadmoor.

Nicht wiederzuerkennen

Neue Rechtschreibung bei der FAZ.

Was müssen einige FAZ-Leser am Dienstag beim Blick auf die Titelseite leiden. Ein paarmal Doppel-S nach kurzem Vokal (dass, muss, schloss, selbstbewusst, Russland, Schuss, Prozess, Anlass, hässlich), einmal Getrenntschreibung (Erfolg versprechende), zweimal Großschreibung (im Kleinen wie im Großen, im Großen und Ganzen).

(Für die Umgewöhnungsphase hier noch ein paar Eszett zum Ausschneiden.)

486 kleine Eszett

Doomsday

FAZ weiht Menschheit dem Untergang.

Wenn die nanorobotischen Herrscher des 45. Jahrhunderts nachvollziehen, warum ausgerechnet am 1. Januar 2007 die menschliche Zivilisation von einem Tag auf den anderen zerstört wurde, werden sie früher oder später auf dieses wichtige präapokalyptische Indiz stoßen:

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Wallraffen

Ein Sprachdenkmal im Schwedischen.

Ikone Günter Wallraff Ein Artikel in Svenska Dagbladet enthüllt, was jeder weiß: Es gibt — auch in Stockholm — böse Taxifahrer, die unkundige Touristen bei Kurzstrecken auf kleine Stadtrundfahrten mitnehmen. Überrascht war ich von der Wortwahl. Die Journalistin „har wallraffat som taxiåkandet turist“, hat also als Taxi fahrende Touristin gewallrafft.

Dennis Kittler hat darüber bereits bei LEO berichtet, einer Chemnitzer studentischen Onlinezeitschrift zu Sprache und Kommunikation, nicht zu verwechseln mit dem fabelhaften Wörterbuch gleichen Namens. Seit etwa 1975 werde das Wort im Schwedischen verwendet und damit Günter Wallraff ein sprachliches Denkmal gesetzt, schreibt Kittler.