Wut nach Katrina

Nach dem Hurrikan an der Golfküste.

Abgesehen von der absurden Debatte um die Trittin-Äußerungen ist in den deutschen Weblogs relativ wenig zum Hurrikan Katrina zu lesen — vermutlich aus Fassungslosigkeit. Und zumindest bei mir wächst und wächst diese Fassungslosigkeit. In einem Radio-Interview dreht New Orleans‘ Bürgermeister Ray Nagin am Donnerstagabend nahezu durch, am Ende bricht der Lokalradio-Interviewer in Tränen aus (MP3, Transkript). Anderswo zeigt ein Video, wie den beiden Reportern Shepard Smith und Geraldo Rivera des US-Senders Fox News — nun wirklich alles andere als ein Oppositionskanal — der Kragen über die Lage in der Stadt platzt. Auch vom Moderator im Studio lassen sie sich nicht beruhigen.

Vor übertriebener Kritik warnte dagegen ausgerechnet Jan Egeland, der bei den Vereinten Nationen die Koordination von Katastrophenhilfe leitet. Egeland hatte sich beim Südasien-Tsunami unbeliebt gemacht, als er den Westen als knauserig bezeichnete und dies vor allem als Seitenhieb auf die USA verstanden wurde. Egeland sagte CNN jetzt, der fünfte und sechste Tag sei bei solchen Katastrophen stets kritisch — bald werde es besser. Hoffentlich hat er Recht.