Sturmwarnung

Lauter rote Teletext-Kästchen.

Red is for Storm

ARD-Text, Tafel 176, 20.18 Uhr. Grün steht für „keine Warnung“.

Klötzchen staunen

Noch nicht in Weihnachtsstimmung?

Noch nicht in Weihnachtsstimmung? Dabei habe ich heute liebevoll die Teletext-Weihnachtsgrüße aus einem ganz alten System in das aktuelle umgehoben, und zwar Klötzchen für Klötzchen mit der Hand. (Meine Hochachtung gilt jenen Künstlern, die für gewisse andere Teletexte in dieser Blockgrafik menschliche Körper nachstellen.) Ein Stern auf Seite 156 im NDR Text leuchtet und blinkt nur für den, der diesen Blogeintrag jetzt liest.

Noch nicht in Weihnachtsstimmung? Vielleicht auch gut so. Jon Ronson hat im Guardian eine lange und fantastische Reportage geschrieben über den kleinen Ort North Pole, Alaska. Es ist eine Art Himmelspforten der USA, wo die Post an den Weihnachtsmann landet. Und wo im April sechs Kinder verhaftet worden sind, weil sie ein Schulmassaker geplant hatten. Ronson ist nach North Pole gereist, um eine Rund-ums-Jahr-Weihnachtsstadt zu erleben und mehr über die 13-Jährigen mit der Todesliste zu erfahren.

Noch nicht in Weihnachtsstimmung? Ist ja auch erst am 25. Dezember.

Fasse Dich kurz

Die Kunst der Teletext-Schlagzeile.

Ceefax-Ausschnitt Mit dem knappen Platz einer Teletext-Zeile auszukommen, ist eine hohe und unterschätzte Kunst, die Wortfeld bereits gewürdigt hat. Perfektioniert wurde sie in Großbritannien: Jahrelang musste dort jede Schlagzeile die exakt gleiche Buchstabenzahl haben, selbst an äußerst dramatischen Tagen. Bei einer Textlänge einer Fünftel-SMS ist es nicht verwunderlich, dass das Vokabular erfahrener Teletexter vorwiegend aus kurzen Wörtern besteht. Mittlerweile hat die BBC-Sportredaktion immerhin ganze drei Zeichen Spielraum. (Bei der BBC entstehen die Teletext-Seiten mittlerweile automatisch aus Überschrift und Anfang der Internet-Artikel.)

Flüchtige Texte

25 Jahre Videotext.

Der ARD-Text zeigt dieser Tage auf Seite 861 das Ur-Logo des deutschen Teletextes: VIDEO TEXT als Inferno in Regenbogen-Streifen, das erste Wort zu bauchig, die zweite zu kopflastig, beide zusammen in schönster C64-Treppengrafik. (Oh ja, ich ärgere mich sehr, dass ich als ARDler dieses Shirt nicht gewinnen kann.) Falls es nicht gleich erscheint, nur die Ruhe: Teletext-Klappseiten brauchen halt ein wenig. Aber auch das Schreiben der Seiten ist nicht ohne Tücken: „Sie erkennen einen Textredakteur auch daran, dass er proportional zur Dauer der Berufsausübung zunehmend ohne Füllwörter redet“, warnt Ruth Kuczka fürs ZDF.

Auszug aus der Gratulantenliste:
DasErste.de: 25 Jahre Videotext (mit Memory)
ZDF: 1300 Teletextseiten in der Austastlücke (mit Teletext-Kunst)
Spiegel Online: Abfall für alle
FR: Das Bunte im Schwarzen
boerse.ard.de: Realtime für lau
Kraxler: 25 Jahre in der Austastlücke
hr-online: Ein Leben in der Austastlücke (zum hr-text)