Neues Zeitalter

Zapp über Journalismus und Web 2.0.

Ariana Huffington, Caterina Fake; Jan Schmidt, Lonelygirl15„Neue Konkurrenz – Wie das Web 2.0 den Journalismus verändert“, heißt eines der Themen im Medienmagazin Zapp im NDR Fernsehen. Im Vorschautext ist sogar von einem „neuen Zeitalter des Journalismus“ die Rede. Erstsendung am Mittwoch um 23.00 Uhr, mit Wiederholungen im NDR, auf 3sat, EinsExtra und EinsFestival. Außerdem geht es um die Münstersche Zeitung, SecondLife und die Warcraft-WM.

Nachtrag: Kurz zu Wort kommen in dem Beitrag Jan Schmidt, Norbert Bolz, Caterina Fake, Ariana Huffington und Miles Beckett.

(Standard-Disclaimer: Der NDR ist mein Arbeitgeber, dies aber mein Privatblog.)

Wachstumskurs

Neuer Videoplayer bei Spiegel Online.

Spiegel Online rüstet noch einmal in Sachen Bewegtbild auf: „Mehr Videos, mehr TV-Reportagen, neuer Player“, lautet das Versprechen aus Hamburg. Die Quellen der neuen Bilderflut sind wie bisher Spiegel TV, Reuters und die beiden eigenen Videoreporter. Der neue Player ist zugleich ein Größensprung: Bei der BBC laufen Videos in einer Größe von 210×142 Pixel (Breitband für Briten: 400×225), die ZDF-Mediathek bietet 320×240, Focus Online und tagesschau.de jeweils etwa 380×290. Und jetzt das:

Spiegel-Online-Videoplayer mit 420x285 px

Die nächste, vom Spiegel-Online-Chef bei onlinejournalismus.de bereits angekündigte Stufe: Vollbild-Videos in TV-Qualität oder besser.

Nachholbedarf

BBC iPlayer kommt langsam voran.

Das BBC-Aufsichtsgremium namens BBC Trust (ehemals Board of Governors) hat jetzt eine vorläufige Bewertung der geplanten Download-Plattform iPlayer (ehemals iMP) abgeliefert. Die BBC will mit dem iPlayer Nutzern unter anderem ermöglichen, Inhalte nach ihrer Fernseh-Ausstrahlung im Internet zu schauen. Das Ergebnis ist weitgehend positiv für die BBC, insgesamt erwartet der Trust „significant public value“ vom iPlayer.

Ein paar Abstriche sieht der vorläufige Bericht allerdings vor. Der Trust will beispielsweise den Zeitraum zum Nachholen einschränken. Die BBC wollte Inhalte bis 13 Wochen nach der Sendung anbieten, der Trust schlägt stattdessen 30 Tage vor. Auch das Sammeln von TV-Serienfolgen, solange die Serie läuft, soll nicht ohne Weiteres möglich sein. Der Trust unterscheidet streng zwischen verschiedenen Formaten. Bleak House (abgeschlossen) oder Doctor Who (abgeschlossene Staffeln) sollen die Nutzer komplett bekommen können, EastEnders (fast-tägliche Soap) dagegen nicht.

Die BBC will die Nachhol-TV-Inhalte mittels DRM schützen: „digitaler Rechteminderung“, wie die FAS das vor kurzem so schön griffig bezeichnet hat. Nach sieben Tagen muss der Nutzer die Sendung geschaut haben, sonst löst sie sich in digitale Luft auf. Zu Recht kritisiert der Trust dabei die Pläne, ausschließlich auf Windows Media Player 10 für Windows XP zu setzen: Auch Apple- und Linux-Nutzer sollen in den Genuß des iPlayers kommen. Auch bei den Audio-Inhalten, die ohne DRM ins Netz kommen sollten, macht der Trust Einschränkungen: Komplette Lesungen und vollständige Aufführungen klassischer Musik sieht der Trust als Gefahr für den Markt der Hörbücher und Klassik-CDs.

Kleiner Exkurs: Der Genehmigungsprozess für solche neuen Projekte ist bei den Briten komplex.

  • Das BBC-Management legt den Vorschlag dem BBC Trust vor.
  • Ein Gremium des BBC Trust überprüft den Vorschlag auf seinen Wert für die Öffentlichkeit (Public Value Assessment).
  • Gleichzeitig prüft die Regulierungsbehörde Ofcom mögliche Auswirkungen auf den Markt (Market Impact Assessment).
  • Der BBC Trust prüft beide Berichte und fällt eine vorläufige Entscheidung (Public Value Test). Nach einem 28-tägigen Konsultationsprozess entscheidet der BBC Trust endgültig. Für den iPlayer ist dabei der 2. Mai anvisiert.

Anderthalb

Countdown-Videos.

Nach Artikel 97, Abs. 1 der Schweizer Sprengstoffverordnung muss eine Sicherheitsanzündschnur eine Brenndauer von mindestens 90 Sekunden haben. Wer gerade keine Uhr zur Hand hat, kann diesen schönen BBC-Countdown aus dem Jahre 2003 verwenden (Musik: David Lowe). Alternativ auch in der 60-Sekunden-Fassung von 2001. Oder 60 Sekunden von 2003 (mit Rennpferden und extrafetter Schrift), oder 90 Sekunden von 2003 (hektisch, mit kursiver Schrift). Ganz zu schweigen von den ganzen tollen Remixes, die Zuschauer eingeschickt haben. Beep!

Best of Davos

ZEIT für ein stilles Wasser.

Partyblogger ZEIT-Mitherausgeber Josef Joffe hat vom Weltwirtschaftsforum in Davos das echt wahre Ranking der besten Partys mitgebracht. Neben ein paar fehlenden Buchstaben („Schlauchleidern“) bereitet mir vor allem Sorge, dass Joffe den „Vormitternachtsempfang von Booze Allen Hamilton“ besucht haben will.