Fantasy Radio

BBC-Radioprogramm zum Selbermixen.

Molekül Radio ist schwierig, und das liegt an den Wort- und den Musik-Molekülen. Ein paar Oldie-Atome zu viel, und schon sind jüngere Hörer verschwunden. Etwas weniger Wort, zum Beispiel weniger Service-Atome? Findet der staugeplagte Pendler nicht gut, und haut ab. Langkettige Feature-Moleküle findet der eine großartig, schaltet aber trotzdem ab, weil sich ein anorganisches Pop-Molekül daran angedockt hat. Und Kultur-mit-Klassik-Moleküle mag auch nicht jeder.

Ein mögliches Gegenmittel ist die Substitution: Automatisch WDR 2 nehmen, Celentano, Furtado und Keating entfernen und durch Bach, Satie und Mendelssohn Bartholdy ersetzen. Fertig ist das DAB-Programm WDR 2 Klassik.

Ein anderes Gegenmittel ist die Analyse: Sendungen einzeln als Podcast anbieten (und die Musik-Moleküle aus GEMA-Gründen weitgehend entfernen).

Ein drittes Gegenmittel, auf das die BBC setzt: Der Hörer bekommt den Chemiebaukasten einfach selbst in die Hand gedrückt. Die BBC-Plattform iPlayer (ehemals iMP) soll dem Nutzer ermöglichen, seinen persönlichen Radiosender zu gestalten (via ojour.de). Damit wird die Rundfunkanstalt zum Anbieter Tausender, wenn nicht Millionen von Radiostationen, „all of them based on the extraordinary wealth of existing BBC content, but as relevant to individual users as the playlists they assemble for their iPods“, sagt BBC-Generaldirektor Mark Thompson in einer Rede. Das klingt zumindest wie eine brauchbare Antwort auf last.fm und Pandora.

Hat eigentlich schon jemand ein W-LAN-Radio?

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