Blogwertschöpfung
Die Kosten von Politiker-Weblogs.
Angela Merkel zahlt für vier Ausgaben ihres Video-Podcasts nach Angaben des stern 26.000 Euro an die Agentur RCC, pro Podcast also 6.500 Euro (via Spreeblick).
Das ist aber noch günstig im Vergleich zum videofreien Weblog des britischen Umweltministers David Miliband. Auf Nachfrage eines Oppositionsabgeordneten räumte das Ministerium ein, dass zwei Mitarbeiter bis zu 40 Prozent ihrer Zeit mit dem Weblog verbringen. Das macht nach der Rechnung der Opposition im Jahr 40.000 Pfund, also knapp 60.000 Euro. (Andererseits hätte ich für das Geld lieber ein Weblog des Bundesumweltministers als ein Poster mit Tierfotos in Deutschland-Form.)
6 Kommentare
Wenn das wirklich bloß die Produktionskosten sind, ist’s teuer. Wenn das die Beratung mit beinhaltet, erscheint’s mir viel zu billig.
Naja. Ob man für jedes bißchen Geblogge und Videostreamen externe Berater einkaufen muß, darf m. E. laut bezweifelt werden.
Aus dem Abspann:
Idee und Realisation: RCC Public Affairs GmbH, Berlin
Produktionsteam:
Chefredaktion: Prof. Dr. Wolfgang Stock
Redaktion: Eva Christiansen, Michael Reichert
Photographie: Laurence Chaperon
Regie: Marcus Gottwald
Aufnahmeleitung: Heribert Thiemann
Animations-Design: Ingo Preller
Stock, Reichert und Gottwald sind von RCC, Christiansen ist Merkels langjährige Sprecherin.
Was würden wir wohl sagen, wenn die „Eigenproduktion“ eines Podcasts von Angela Merkel herausgegeben würde? Vermutlich würden wir nach mehr Professionalität schreien. Ich fand die Idee vom Prinzip her wirklich gut (für unsere Politik geradzu innovativ) und lasse mich nun erst mal überraschen, ob das Medium die Kommunikation verbessert oder ob die Chance als schnöde Verkaufe vertan wird.
Ist mittlerweile bekannt, wie oft der Podcast durchschnittlich angeschaut wird?