ICANN, .xxx und die USA

Interne Dokumente aus dem Handelsministerium.

Auszug aus E-Mail Die US-Regierung hat ihre Position zur Rotlicht-Domain .xxx offensichtlich auf Druck der religiösen Rechten in den USA geändert. Das geht aus Dokumenten hervor, die der abgelehnte .xxx-Domainbewerber ICM Registry und das Internet Governance Project um Milton Mueller veröffentlicht haben. Kurz zusammengefasst hat das Monika Ermert bei Heise Online.

Drei Aspekte finde ich daran besonders spannend.

  • Die Dokumente belegen, was jeder Beobachter sich gedacht hat: Die US-Regierung zieht sich bei Domainverwaltungs-Fragen gern auf den Standpunkt zurück, das sei ja alles ICANNs Angelegenheit, wenn es gerade passt — und ändert das, wenn es nicht anders geht.
  • Das US-Handelsministerium schafft es, eine Meldung von Associated Press auf der CNN-Website zu ändern und probiert das auch bei der Website der Washington Post.
  • All diese internen E-Mail-Wechsel innerhalb des US-Handelsministeriums sind durch eine Anfrage nach dem amerikanischen Informationsfreiheitsgesetz herausgekommen. Und natürlich wissen alle Mitarbeiter eines Ministeriums, dass alles, was sie mailen, veröffentlicht werden kann.